Walter Gerd Neumann - Die Frau und das Geld. Ökonomie und Liebe

Zur Kritik der endkapitalistischen Gesellschaft und der wissenschaftslogischen Bildung

ISBN 978-3-944570-57-0

218 S.

Unveränderte Neuausgabe der Erstveröffentlichung aus dem Jahr 1996

Dieses Buch enthält den Schlüssel zum Gesamtwerk des Gesellschaftsphilosophen Dr. Walter Gerd Neumann und ist der ideale Einstieg in dessen „psychoanalytisch angeleiteter Kritik der politischen Ökonomie“: „Marx. Freud. Die Frau und das Geld. Ökonomie und Liebe“.  Neumanns Neue-Marx-Leküre war seit der ersten Veröffentlichung 1996 ein Insider-Tipp. Nachdem es lange Zeit vergriffen war, ist es nun endlich wieder erhältlich. Die Neuauflage hat der Ousia-Lesekreis-Verlag herausgegeben, sie ist ab sofort erhältlich.
Neumanns an Umfang und Inhalten gleichermaßen reiches Gesamtwerk ist bis zum heutigen Tage die gebührende Anerkennung versagt geblieben. Und dies trotz oder gerade wegen dessen Originalität. Seine Biographie kann als exemplarisch gelten für die Geschichte der westdeutsche neuen Linken und seine Theorie liest sich dann auch wie die Summe aus deren größten und den entscheidenden Debatten. In Walter Gerd Neumanns „psychoanalytisch angeleiteter Kritik der politischen Ökonomie“ werden nicht mehr bloß, wie im Freudomarxismus sonst üblich, Psychoanalyse und historischer Materialismus wechselseitig als Hilfswissenschaft aufeinander angewandt; Neumann gelingt erstmals deren kategoriale Vereinigung zu einer neuen Wissenschaft von der Totalität. Grundlage hierfür ist die kritische Wiederaneignung von Hegels absolutem Idealismus.
Neumanns Arbeit entwickelt damit die fragmentarischen Ansätze seines eigenen philosophischen Lehrers Hans-Jürgen Krahl weiter. Krahl war neben Rudi Dutschke der bedeutendste Sprecher der Studentenbewegung der 1960er Jahre und ihr vielleicht hervorragendster Kopf.
„Die Theorie ist fähig die Massen zu ergreifen, sobald sie ad hominem demonstriert, und sie demonstriert ad hominem, sobald sie radikal wird. Radikal sein heißt die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst.“ Erst Walter Gerd Neumann verwirklichte auch methodisch die in diesen vielzitierten Marx-Wort geforderte Radikalität. Marx hatte zwar in der Ware die Elementarform der bürgerlichen Gesellschaft erkannt, aber auch er unterlag ihrem Fetischismus. Indem er die Ware selbst und nicht das sich in ihr erst verdinglichende menschliche Verhältnis zum Ausgangspunkt seiner Analyse der kapitalistischen Gesellschaft machte, verdoppelte er in seiner Theorie nur noch einmal die von ihm selbst enthüllte Entfremdung.
Neumann dagegen demonstriert tatsächlich „ad hominem“ und hinterfragt noch den Warenfetischimus, um auf die ihm zugrundeliegenden "Lebens- und Liebesverhältnisse" (Karl Marx) zu stoßen. Neumann beginnt seine Analyse der spätbürgerlichen Gesellschaft daher mit der „Seele des vergesellschafteten Individuums“ (Wilhelm Reich).
Im westlichen Marxismus ist die radikale Theorie traditionell mehr als nur Voraussetzung und Mittel gesellschaftlicher Veränderung, sie ist selbst unverzichtbarer Bestandteil dieser Veränderung. Karl Korsch nannte sie daher auch eine „geistige Aktion“ und Rudi Dutschke sprach von der Notwendigkeit der „Bewusstseinsarbeit“.
Walter Gerd Neumann schließlich formuliert diese Einsicht neu: „Die Menschen werden heute von ihren eigenen Vorstellungen beherrscht, von denen sie sich befreien müssen, um das gesellschaftliche Sein, die Dinge, hinwegzuarbeiten.“
„Marx. Freud. Die Frau und das Geld. Ökonomie und Liebe“ ist ein Buch für alle, die sich und die Gesellschaft radikal verändern wollen.

Das Nachwort des Buches können Sie hier herunterladen.